Koen Verstraete

14. November, 2024

  • Korporativ

Wir feiern 50 Jahre Unternehmensgeschichte

Koen Verstraete

Unser belgisches Werk feierte sein 50-jähriges Bestehen. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt für einen Rückblick auf die Unternehmensgeschichte mit Koen Verstraete, dem ehemaligen CEO. 
 

Mit einem Altersunterschied von nur 7 Jahren wuchsen Sie und Ihr Unternehmen gemeinsam auf. Wie gestaltete sich das? 

Koen: Das Haus, in dem wir wohnten, lag direkt neben der Druckerei. Natürlich war ich von klein auf in das Unternehmen eingebunden, indem ich Todesanzeigen faltete, Rechnungen in Umschläge steckte und Etiketten aufklebte. Ich begleitete meinen Vater samstags, wenn er mit seinem Lieferwagen quer durchs Land fuhr, um selbst Drucksachen auszuliefern. Auf diesen Fahrten mit meinem Vater habe ich viel über den Verkauf gelernt, denn er war ein echter Geschäftsmann. 

Ich wuchs regelrecht hinein in das Druckhandwerk. Ich fing an mit dem Reinigen von Farbwannen und eignete mir die Fertigkeiten Stück für Stück direkt am Arbeitsplatz von den Druckern selbst an. Ich erinnere mich, dass ich bei der Einführung unserer ersten 4-Farben-Druckpresse in den Jahren 1979-80 genauso begeistert war wie unsere erfahrenen Drucker! Danach haben wir uns auf Papieretiketten für Bier- und Milchflaschen spezialisiert.

Als ich aufwuchs, erlebte ich grenzenlosen Einsatz, Ausdauer, Innovation und aufrichtige Fürsorge für unsere Mitarbeiter. Diese Werte behielt ich während meiner gesamten beruflichen Karriere bei.

Wann und wie startete Drukkerij Verstraete mit IML?

Das war etwa 1987, zu dem Zeitpunkt, als ich offiziell in das Unternehmen eintrat. Unser Betrieb expandierte – wir waren nicht unbedingt auf der Suche nach einer Erweiterung unserer Möglichkeiten. Der Einstieg in den IML-Bereich ergab sich sozusagen zufällig, war es doch die Antwort auf die Anfrage eines langjährigen Kunden, Margarineetiketten auf Folie zu drucken.

Unsere ersten Schritte im IML-Bereich waren von Versuch und Irrtum geprägt: Wir mussten es schaffen, auf unseren vorhandenen Offset-Maschinen zu produzieren, Lieferanten für neue Rohstoffe wie Folien und Lacke zu finden, herauszufinden, wie die Druckfarben auf der Folie trocknen können, von fortschrittlicher Technologie wie dem Cutstar abhängig zu sein ... Wir sind oft gescheitert und haben viel gelernt.
 

Hystory

Aber Sie glaubten weiter an IML als Produkt?

Ja, weil die Nachfrage stieg und man schon damals der Meinung war, dass die In-Mold-Etikettierung der zukunftsweisende Weg im Sinne der Nachhaltigkeit sei. Ich erinnere mich, dass ich um 1990 in Amsterdam auf einer Branchenveranstaltung sprach und dass Recycling ein Hauptthema in meiner Rede über die IML-Funktionen war.

IML war eine bestehende Technologie, aber es handelte sich um eine nicht wiederverwertbare Kombination aus Polystyrol und Papier. Polypropylen-Etiketten für PP-Behälter waren die Zukunft. 

Ein großer Meilenstein für uns war das internationale Interesse an unseren IML-Etiketten ab 1991. Wir waren eine kleine belgische Druckerei und konnten uns nicht vorstellen, dass Spritzgießer aus Skandinavien oder Frankreich mit uns zusammenarbeiten wollten. 

An welche anderen Meilensteine werden Sie sich immer erinnern?

Bei Familientreffen denken wir oft an die guten alten Zeiten. Die Jahre vergingen wie im Fluge, und jede neue Herausforderung, jede technologische Errungenschaft und jeder neue Markt war ein Meilenstein für das Unternehmen – eine Bestätigung für unseren Fokus auf Innovation und Effizienz.

Im Jahr 2001, schlossen wir uns mit der Haendler & Natermann GmbH zusammen (Ed. Die Haendler & Natermann GmbH wurde 2 Jahre später von Constantia Flexibles übernommen), was uns in die Lage versetzte, weitere Investitionen zu tätigen. Es war der Beginn einer neuen Ära, denn 2007 war ein entscheidendes Jahr, in dem wir beschlossen, uns ausschließlich auf IML zu konzentrieren.  

Im selben Jahr begannen wir mit dem Druck von Etiketten für unser erstes großes USA-Projekt. Ebenfalls ein großer Meilenstein, der ohne die Hilfe von Constantia Flexibles nicht möglich gewesen wäre.

Und dann kam unser eigenes Werk in Batavia, Ohio (USA). Für mich als CEO war das ein riesiger Schritt und ich musste mich erst einmal an den Gedanken gewöhnen. Doch mit Unterstützung des MCC-Teams vor Ort verlief alles reibungslos.
 

Erinnern Sie sich an weniger positive Zeiten in der Unternehmensgeschichte? 

Man kann mit Sicherheit sagen, dass das Erlernen der Herstellung von In-Mould-Etiketten von Versuch und Irrtum und Fehlschlägen geprägt war. Es war nicht gerade die fruchtbarste Zeit für unser Unternehmen. Wir wussten damals nicht, dass wir in diesen beiden Jahren den Grundstein für das Unternehmen legten, das wir heute sind!

Das Interessante ist, dass wir, während wir mühelos arbeiteten, Grenzen überschritten und in die Zukunft blickten, dies nicht als „schwierige Zeit“ empfanden. Genau das haben wir getan: Wir haben so lange gearbeitet, bis wir Ergebnisse sahen. 

Aus persönlicher Sicht war der Abschied von unseren Mitarbeitern im Jahr 2020 die schwierigste Zeit. Wegen der Pandemie konnten wir uns nicht persönlich treffen und mussten uns auf sehr unpersönliche Weise verabschieden – das entsprach weder unserem Führungsstil noch unserer Persönlichkeit und hat uns das Herz gebrochen. 

Koen Verstraete, ehemaliger CEO MCC Verstraete

 

Welche Werte beziehungsweise Grundsätze erwiesen sich im Laufe der Jahre als wertvoll?

Wir haben immer Wert auf die Nähe zu unserem Team gelegt. Persönliche Beziehungen, die Förderung von Eigenverantwortung und die Schaffung einer ergebnisorientierten Kultur der Teamarbeit waren für den Aufbau des Unternehmens von entscheidender Bedeutung und sind für uns die wichtigsten Grundsätze. Ich denke, dass diese Unternehmenswerte auch in den kommenden Jahren eine solide Grundlage bilden werden.

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Ein Rückblick auf unsere Unternehmensgeschichte

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